25. Februar 2025

Zukunftsweisend: Neue Arbeitsgruppe erforscht KI-Methoden in der Kinderonkologie

Die biomedizinische Forschung erlebt einen rasanten Anstieg hochdimensionaler molekularer Daten. Prof. Michael Bockmayr und seine neue Arbeitsgruppe „Computergestützte Pädiatrische Onkologie“ am Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg entwickeln KI-Verfahren zur Auswertung dieser Daten, um sie für die Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen bei Kindern zu nutzen.

Personalisierte Behandlungsansätze gewinnen in der Kinderonkologie zunehmend an Bedeutung. Ihre Grundlage ist die möglichst genaue Antwort auf die Frage, welche Art von Tumor vorliegt, um dadurch die Therapie optimal anzupassen. Klinische, histologische und molekulare Daten müssen für diese präzise Diagnose integriert und standardisiert ausgewertet werden.

Für komplexe Fragestellungen fehlen jedoch oft noch Analysemethoden. Hier setzt Prof. Bockmayr an: Er entwickelt Klassifikationsalgorithmen und neue Verfahren, um etwa das Therapieansprechen vorherzusagen. „Die Datenauswertung ist anspruchsvoll und erfordert Anpassung an spezifische Fragen. Sie bildet einen eigenen Wissenschaftszweig innerhalb der kinderonkologischen Forschung“, erklärt der Wissenschaftler, der auch als Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) tätig ist.

Neben seiner ärztlichen Tätigkeit forschte er unter anderem bereits zusammen mit der Arbeitsgruppe von Prof. Ulrich Schüller an der molekularen Charakterisierung von Hirntumoren bei Kindern, insbesondere Ependymomen und Medulloblastomen. Er entwickelte bioinformatische Methoden zur Identifikation molekularer Subtypen und zur besseren Abschätzung des Rezidivrisikos. Zudem untersucht er den Einsatz von KI in der Pathologie zur Verbesserung der Präzisionsdiagnostik. Mit seiner Rückkehr als Arbeitsgruppenleiter ans Forschungsinstitut möchte er nun sein Themenspektrum erweitern und auch im Bereich anderer kindlicher Krebserkrankungen forschen.

Am UKE ist Prof. Bockmayr seit 2017 tätig. Zuvor studierte er Medizin und Mathematik in Berlin und Cambridge und promovierte an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. 2023 erhielt er eine Juniorprofessur für medizinische Bioinformatik und KI in der pädiatrischen Hämatologie und Onkologie am UKE. Seit Januar 2025 wurde seine Arbeitsgruppe im Rahmen des Wachstumsplans in die Förderung am Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg aufgenommen.

Mehr zur AG Bockmayr

zur News-Übersicht