Schnellere und präzisere Diagnostik mittels Hochdurchsatz-Sequenzierung ermöglicht individualisierte Therapie bei Hochrisiko-Leukämien
Hochrisiko-Leukämien sind durch ein schlechtes Therapieansprechen und ein hohes Rückfallrisiko gekennzeichnet. Häufig sind chromosale Rearrangements, die zu einer fehlgesteuerten Aktivierung bestimmter Tyrosinkinasen und Rezeptorproteine führen, mit der Entstehung dieser Leukämien verknüpft. Als Signalproteine besetzen diese Moleküle eine Schlüsselpostion im Kommunikationsnetz einer Zelle und bieten sich daher an als Ziel für eine individualisierte zielgerichtete Therapie.
Wissenschaftlern aus dem Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg, dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und dem Heinrich-Pette-Institut ist es nun duch gezielte Hochdurchsatz-Sequenzierung (Next-Generation Sequencing) gelungen, die vorliegenden Mutationen schnell und sicher zu diagnostizieren. Die rasche molekulare Diagnose ermöglicht eine zielgenaue Behandlung mit so genannten Kinase-Hemmstoffen, deren Wirksamkeit in zukünftigen Behandlungsprotokollen geprüft werden soll.
Die Methodik und Ergebnisse der Untersuchung wurden jetzt in der Fachzeitschrift Pediatric Blood & Cancer veröffentlicht.
Stadt UZ, Escherich G, Indenbirken D, Alawi M, Adao M, Horstmann MA.
Pediatr Blood Cancer. 2016 Mar 23. doi: 10.1002/pbc.25975. [Epub ahead of print]