Wir forschen für die Zukunft krebskranker Kinder

Entwicklungsneurobiologie und pädiatrische Neuroonkologie

Prof. Dr. Ulrich Schüller
»Kindliche Hirntumoren entstehen letztlich als Resultat von Fehlsteuerungen während der Gehirnentwicklung. Es gilt daher auch, die Entwicklung des zentralen Nervensystems so gut als möglich zu verstehen, um Ursprung, Wachstum und Therapiemöglichkeiten der Tumoren identifizieren zu können.«
Nach den Leukämien machen die Hirntumoren die zweithäufigsten Krebserkrankungen im Kindesalter aus, und manche Tumortypen gehen noch immer mit einer sehr schlechten Prognose einher. Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit zellulärem Ursprung, Pathogenese und Therapiemöglichkeiten von Medulloblastomen, atypischen teratoid/rhabdoid Tumoren (AT/RT), embryonalen Tumoren mit vielschichtigen Rosetten (ETMRs) und kindlichen Gliomen. Eigene Vorarbeiten und die anderer Arbeitsgruppen haben deutlich gemacht, dass die Fehlregulationen evolutionär hoch konservierter Entwicklungskontrollsignalwege wesentlich zur Entstehung kindlicher Hirntumoren beitragen. Die Signalwege, mit denen sich die Arbeitsgruppe besonders intensiv beschäftigt, sind der Sonic-Hedgehog-Signalweg und der Wnt-Signalweg. Das fundierte Verständnis der Funktion dieser Signalwege während der normalen Gehirnentwicklung soll dabei als Grundlage für Erkenntnisse während der Tumorgenese dienen.
Wir arbeiten dabei mit humanem Tumormaterial, Zellkultursystemen und transgenen Mausmodellen, die wir der Molekularbiologie humaner Tumoren entsprechend entwickeln. Methodisch bedient sich unser Labor moderner molekularbiologischer Techniken (DNA und RNA Sequenzierungen, globale Methylomanalysen/850K arrays, Western Blot, FACS Analysen) histologischer Techniken (konventionelle Histologie, Immunhistochemie, FISH), zellbiologischer Ansätze (primäre Kultur neuraler und neuronaler Vorläuferzellen und Tumorzellen, Proliferationsassays, Apoptoseassays, lentiviraler Transduktionen) und bioinformatischer Analysen (machine learning, t-SNE, PCA, UMAP).
In enger Zusammenarbeit mit der deutschlandweiten Studienzentrale für kindliche Hirntumoren (HIT) an der Klinik für pädiatrische Hämatologie und Onkologie des UKE versuchen wir stets, unsere Ergebnisse im Lichte klinischer Krankheitsverläufe zu interpretieren und vielversprechende Erkenntnisse möglichst rasch in die Klink zu transferieren.
Nach dem Studium der Humanmedizin in Freiburg, Bonn und München promovierte Ulrich Schüller 2003 an der Universität Bonn zum Doktor der Medizin. Er begann seine ärztliche Tätigkeit am Institut für Neuropathologie der Universität Bonn, bevor er von 2005-2006 mit einem Stipendium der Deutschen Krebshilfe am Dana-Faber Cancer Institute der Harvard Universität in Boston forschte. Sein Interesse galt von jeher der Entwicklung des Nervensystems und der Entstehung kindlicher Gehirntumoren. 2007 setzte er seine Facharztausbildung zum Neuropathologen am Zentrum für Neuropathologie der Ludwig-Maximilians-Universität in München fort und baute dort im Rahmen des Max-Eder-Nachwuchsgruppenprogramms der Deutschen Krebshilfe seine eigene Forschungsgruppe auf.
Es folgten Facharztanerkennung 2009 sowie Habilitation, Venia legendi und Ernennung zum Oberarzt 2010 in München. Nach nicht angenommenen Rufen an die Universitäten Würzburg und Lausanne folgte Ulrich Schüller 2016 dem Ruf auf eine Professur für molekulare pädiatrische Neuroonkologie an das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), wo er neben der wissenschaftlichen Tätigkeit am Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg auch als Oberarzt am Institut für Neuropathologie tätig ist. Dort ist er vor allem verantwortlich für die Diagnostik kindlicher Hirntumoren und die molekulare Neuropathologie. Er fungiert als Referenzneuropathologie für die SIOP Ependyoma II Studie zur Behandlung von Kindern mit Ependymomen und betreibt die UKE core facility für globale Methylomanalysen.
Deutsche Krebshilfe
Else Kröner-Fresenius-Stiftung
Fritz Thyssen Stiftung
Werner Otto Stiftung
Wilhelm Sander-Stiftung
Gert und Susanna Mayer Stiftung
Gesellschaft für KinderKrebsForschung
Deutsche Forschungsgemeinschaft
Merk D, Ohli J, Merk N, Thatikonda V, Morrissy S, Schoof M, Schmid S, Harrison L, Filser S, Ahlfeld J, Erkek S, Raithatha K, Andreska T, Weißhaar M, Launspach M, Neumann J, Shakarami M, Plenker D, Marra M, Li Y, Mungall A, Moore R, Ma Y, Jones S, Lutz B, Ertl-Wagner B, Rossi A, Wagener R, Siebert R, Jung A, Eberhart C, Lach B, Sendtner M, Pfister S, Taylor M, Chavez L, Kool M, Schüller U. Opposing effects of CREBBP mutations govern the phenotype of Rubinstein-Taybi syndrome and adult SHH medulloblastoma. Dev Cell, 2018. 44, 709–724.
Neumann J, Wefers A, Lambo S., Bianchi E, Bockstaller M, Dorostkar M, Meister V, Schindler P, Korshunov A, von Hoff K, Nowak J, Warmuth-Metz M, Schneider M, Müller-Renner I, Merk D, Shakarami M, Sharma T, Chavez L, Glass R, Chan J, Taketo M, Neumann P, Kool M, Schüller U. A mouse model for Embryonal Tumors with Multilayered Rosettes (ETMRs) predicts tumor responsiveness to Sonic hedgehog inhibitors. Nat Med. 2017; 23(10):1191-1202
Ohli J, Neumann J, Grammel D, Schüller U. Localization of SHH medulloblastoma in mice depends on the age at its initiation. Acta Neuropathol. 2015; 130(2): 307-9.
Ahlfeld J, Favaro R, Pagella P, Kretzschmar H, Nicolis S, Schüller U. Sox2 requirement in Sonic-hedgehog-associated medulloblastoma. Cancer Res. 2013; 73(12): 3796–807.
Schüller U, Heine V, Mao J, Kho AT, Dillon AK, Han YG, Huillard E, Sun T, Ligon AH, Qian Y, Ma Q, Alvarez-Buylla A, McMahon A, Rowitch DH, Ligon KL. Acquisition of granule neuron precursor identity is a critical determinant of progenitor cell competence to form Hedgehog-induced medulloblastoma. Cancer Cell. 2008; 14: 123-134.
Gesamtverzeichnis der Publikationen: Pubmed

Prof. Dr. Ulrich Schüller
Arbeitsgruppenleiter Entwicklungsneurobiologie und Pädiatrische Neuroonkologie
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Ann-Kristin Afflerbach
M.Sc. Molecular Biosciences, Doktorandin
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Sina Al-Kershi
Ärztin und Wissenschaftlerin
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Nicole Bernhardt
Biologisch Technische Assistentin
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Alicia Eckhardt
M.Sc. Physik, Doktorandin
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Emma-Maria Efremova
Bioinformatikerin / Doktorandin
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Gefion Dorothea Epplen
Medizinstudentin, Doktorandin
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Carolin Göbel
M.Sc. Biotechnologin, Doktorandin
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Dr. Dörthe Holdhof
M.Sc. Medical Life Sciences, Postdoktorandin
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Lea Frieda Holst
Medizinstudentin, Doktorandin
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Jacqueline Kolanski
Biologisch Technische Assistentin
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Meik Körner
Medizinstudent, Doktorand
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Dr. Catena Kresbach
Ärztin und Wissenschaftlerin
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Dr. Judith Niesen
Diplom-Ingenieurin Bioingenieurwesen, Postdoktorandin
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Dr. Melanie Schoof
M.Sc. Molekulare Biotechnologie, Postdoktorandin
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Vanessa Thaden
Biologisch Technische Assistentin
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