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Dr. Marius Mader startet neue Arbeitsgruppe am Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg
Welche Rolle spielen Immunzellen bei kindlichen Hirntumoren? Dieser Frage widmet sich Dr. Marius Mader mit seiner Arbeitsgruppe ab Oktober am Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg. Ziel ist es, das Immunsystem so zu manipulieren, dass es Gehirntumore effizient bekämpfen kann. Dabei bilden die wegweisenden Erkenntnisse aus seiner Zeit an der Stanford University das Fundament für neue Behandlungsansätze, die einmal in der Klinik Anwendung finden sollen.
Gehirntumoren bestehen neben Tumorzellen zu mehr als der Hälfte aus bestimmten Immunzellen, sogenannten myeloiden Zellen. Paradoxerweise bekämpfen diese Immunzellen den Tumor nicht, sondern schützen ihn vor Angriffen des Immunsystems und fördern sein Wachstum. Das ist relevant bei Hirntumoren, zum Beispiel auch bei Gliomen im Kindesalter.
Mit seiner neuen Arbeitsgruppe am Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg möchte Dr. Marius Mader besser verstehen, welche Rolle myeloide Zellen bei der Entwicklung von Gliomen spielen. „Übergeordnetes Ziel ist es, neuartige Therapiemethoden zu entwickeln, die darauf beruhen, myeloide Zellen auszutauschen und zu manipulieren“, sagt Mader. „Damit soll dem körpereigenen Immunsystem eine effiziente Bekämpfung des Tumors ermöglicht werden.“
Austausch fehlgeleiteter Immunzellen
In den letzten fünfeinhalb Jahren als PostDoc an der Stanford University in Kalifornien, USA, hat Mader mit seinen Kolleginnen und Kollegen Protokolle zum Austausch von myeloiden Zellen im Gehirn entwickelt. Diese Pionierarbeit bildet die Basis für therapeutische Konzepte, die einmal in der Klinik angewendet werden können. In präklinischen Krankheitsmodellen von neurometabolischen, neurodegenerativen und neuroinflammatorischen Erkrankungen konnten die Forschenden bereits zeigen, dass der Austausch fehlprogrammierter myeloider Zellen gegen Spenderzellen funktioniert. Dabei handelt es sich um Modelle zu Erkrankungen wie Alzheimer und Multiple Sklerose.
Forschungskonzepte in die klinische Anwendung bringen
„Mein Interesse liegt eher im translationalen Bereich als in der Grundlagenwissenschaft, also darin Konzepte aus der Forschung so umzusetzen, dass sie den Patienten zugutekommen“, sagt Mader. „Dafür braucht es optimale wissenschaftliche Voraussetzungen und eine enge klinische Vernetzung, so wie es über das Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg am UKE in Hamburg möglich ist.“ Zudem begeistert ihn die vorhandene Expertise für Krebserkrankungen im Kindesalter: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den neuen Kolleginnen und Kollegen und darauf, mein Know-how sinnvoll einzubringen.“ Zumindest in der Klinik könnte er auf bekannte Gesichter treffen, denn vor seinem Aufenthalt in den USA arbeitete Mader bereits als Assistenzarzt in der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.