9. Juli 2019

Erforschung von Hirntumoren

Malte Hellwig, Doktorand der AG Schüller, freut sich über die nationale und internationale Beachtung seiner Forschungsergebnisse im Bereich der Medulloblastomforschung. Auf der diesjährigen Mildred-Scheel Cancer Conference der Deutschen Krebshilfe in Bonn erhielt der junge Wissenschaftler mit seinem Poster einen begehrten Stipendiumpreis. Zudem fanden die Ergebnisse jüngst Einzug in die Fachzeitschrift Acta Neuropathologica. Fokus der Forschungsarbeit ist ein Gendefekt, der vor allem im Zusammenhang mit dem Pitt-Hopkins-Syndrom (PTHS) steht. Malte Hellwigs Ergebnisse liefern Hinweise darauf, dass der Verlust des Transkriptionsfaktors 4 (TCF4) nicht nur zu der schweren geistigen Behinderung führt, sondern möglicherweise auch Einfluss auf die Tumorentstehung von kindlichen Hirntumoren hat. Angefangen hat das Projekt mit der Beobachtung, dass eine beachtliche Prozentzahl (~20%) von Patienten mit einer Subgruppe des Medulloblastoms Veränderungen im TCF4-Gen aufweist. „Es scheint, dass TCF4 – in einer bestimmten Phase der frühkindlichen Entwicklung – eine protektive Rolle bei der Zellteilung spielt, wohingegen sein Verlust zu einem unkontrollierten Wachstum von Zellen führen könnte“, erläutert Malte Hellwig. Er und seine Kollegen hoffen, mit diesen Erkenntnissen einen weiteren therapeutischen Angriffspunkt detektiert zu haben.

TCF4 (E2-2) harbors tumor suppressive functions in SHH medulloblastoma:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30830316
https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00401-019-01982-5

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