21. November 2014

Forschungspreis der Hamburger Krebsgesellschaft für Prof. Dr. Martin Horstmann

Prof. Dr. med. Martin Horstmann erhält den Preis für seine Arbeit mit dem Titel "Aberrant ZNF423 impedes B cell differentiation and is linked to adverse outcome of ETV6-RUNX1 negative B precursor acute lymphoblastic leukemia". Er teilt sich den mit 10.000 € dotierten Preis mit dem Arzt und Zahnarzt PD Dr. med. Dr. med. dent. Alexander Gröbe.
Das Ergebnis der Studie zur akuten lymphatischen Leukämie (ALL) weist in den Bereich der Epigenetik: Nicht das Gen ist fehlerhaft - es hat nur seine Markierung verloren, wird fälschlicherweise abgelesen und trägt so zur Entstehung der ALL bei Kindern bei. Grundsätzlich ist bei der ALL die Reifung bestimmter weißer Blutkörperchen - der BZellen oder B-Lymphozyten - gestört. Der Ablauf dieser Zellreifung wird durch spezielle Proteine reguliert. Das fehlerhaft abgelesene Gen produziert diese speziellen Proteine im Übermaß, welche dann wiederum die Reifung der B-Zellen blockieren. Die Folge: Unter Verlust der Selbstkontrolle vermehren sich die unreifen Vorläuferzellen ungebremst und überschwemmen schließlich das Blut. Diese neuartige Beobachtung könnte ein wichtiger Schlüssel für eine sogenannte Differenzierungstherapie sein. Eine gezielte Hemmung der im Übermaß produzierten Proteine bei Leukämien könnte die blockierte Zellreifung möglicherweise lösen und die Leukämiezellen zum Absterben zwingen.

Foto: v.l.n.r.: Prof. Dr. Uwe Koch-Gromus (Dekan), Prof. Dr. Ulrich Kleeberg (Vors. der Hamburger Krebsgesellschaft), Kai-Uwe Hübner-Dahrendorf (Behörde für Wissenschaft und Forschung), Dagmar Kürschner (Geschäftsführerin Hamburger Krebsgesellschaft), Prof. Dr. Martin Horstmann, Dr. Alexander Gröbe, Prof. Dr. Axel Zander (Vors. des Preisausschusses)

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